Anarchie
Anarchie Wenn ich den Begriff Anarchie nur schon erwähne, denken die meisten Leute an das totale Chaos. Ich möchte Ihnen in diesem Aufsatz aufzeigen, dass die Anarchie mit dem nichts zu tun hat. Im Gegenteil: Sie ist die höchste Form der Organisation. Schon in den allgemeinen gültigen Lexika und dem offiziellen Sprachnachschlagewerk ?Duden? wird der Begriff Anarchie nur mit ?Gesetzlosigkeit? übersetzt. Dies ist jedoch nur bedingt richtig: Zwar wollen die Anarchisten den Staat und somit auch alle Gesetze abschaffen, dies bedeutet jedoch noch lange nicht, dass es keine Regeln mehr gibt. Diese werden jedoch als mündliche Vereinbarung gehalten. Doch von Anfang an. Was ist Anarchie überhaupt? Die ersten Gedanken an eine Staatenlose Zukunft wurden bereits am Ende des 17. Jahrhunderts vom englischen Philosophen Godwin getätigt, der auf der Suche nach dem perfektem ?Staat? war. Genau genommen war dies zwischen 1789 und 1800 zur Zeit der französischen Revolution. Der Begriff Anarchie selbst entstand jedoch erst vor rund 150 Jahren. Die Erfinder? Das Volk. Oder Besser gesagt das revolutionär gesinnte Volk des Proletariats (=die Arbeiter oder die Arbeiterklasse) Es gibt einen sehr wichtigen Unterschied zwischen Anarchie und Kommunismus: Während die Kommunisten den Staat nach der Revolution ersetzen, wollen ihn die Anarchisten abschaffen. Sie wollen auf eine Regierung, auf die Polizei, auf die Bürokratie etc. verzichten und den ganzen Staatsapparat dem Volk überlassen. Dies soll dann Räte bilden, welchen sämtlichen Personen angehören, die vom entsprechendem Thema betroffen sind. Also zum Beispiel ein Kommunistenrat, ein Quartierrat und so weiter. In diesen Räten ist jeder gleichberechtigt. Um überregionale Probleme, wie zum Beispiel das Postwesen oder den öffentlichen Verkehr zu lösen, finden Versammlungen statt, an welchen Vertreter aus allen betroffenen Räten teilnehmen. Die Abschaffung des Staats und die Anschaffung von Räten ist der wichtigste Punkt der Anarchie. Ein sehr interessanter Schritt ist die Abschaffung von Geld. Sie werden nun denken: ?Was? Und dann sollen wir wieder mit Ziegen und Kühen tauschen wie in der Urzeit?? ?Nein, natürlich nicht?, ist darauf meine Antwort. Nehmen wir mal an, sie könnten in eine Bäckerei gehen, ein Brot ?kaufen? und ohne zu bezahlen wieder gehen. Anderseits kann jedoch der Sohn des Bäckers gratis zu Ihnen in die Schule kommen. Und der Bäcker kann beim Bauern seine Milch gratis beziehen, wobei der Bauer natürlich beim Bäcker sein Brot bekommt. So bildet sich ein Kreislauf. So kann man auf das Geld ohne die Einführung des Tauschhandels verzichten. Nun werden sie wieder sagen: ?Was? Und was ist, wenn jemand nicht mehr arbeiten geht? Muss dann die Gemeinschaft weiter für ihn aufkommen?? Darauf antworten Ihnen die Anarchisten, dass eine Gemeinschaft nicht dazu verpflichtet ist, jemanden aufzunehmen. So kann ein nicht mehr arbeitendes Mitglied auch wieder ausgeschlossen werden. Eingangs dieses Aufsatzes habe ich erwähnt, die Anarchie sei die höchste Form der Ordnung. Dies trifft zu, weil sie die natürlichste Form der Ordnung ist, da jegliche Form der Autorität und Unterdrückung abgeschafft ist. Wenn Sie das auch nicht glauben, so hoffe ich jedoch, Ihnen wenigstens aufgezeigt zu haben, dass Anarchie nicht das Chaos bedeutet. Das sei Wunschdenken, sagen Sie? Dann wissen Sie wohl nicht, dass Spanien 3 Jahre und die Ukraine 4 Jahre als Anarchie funktionierten. Wieso nur so kurz? Sowohl die spanische wie auch die ukrainische Anarchie sind unter dem Kugelhagel fremder Völker zu Grunde gegangen. Freiheit = Anarchie Freiheit- das ist ein viel benutztes und missbrauchtes Wort. Alle nehmen es in Anspruch, sogar Nazis. Wirkliche Freiheit kann es aber nur da geben, wo es keine Herrschaft von Menschen über Menschen gibt. Und genau die verkörpert eine Anarchie. Unserem Selbstverständnis gemäß sind wir natürlich Gegner jedes Rassismus und Nationalismus. Freiheit hat kein Vaterland und niemand ist berechtigt, sich wegen seiner Herkunft oder Abstammung über andere zu stellen. Zum Schluss habe ich noch einen Spruch herausgesucht der das verkörpert wie es zur Zeit bei uns läuft: Ich bin nicht frei. Ich kann nur wählen, welche Diebe mich bestehlen, welche Mörder mir befehlen.
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